Der kalte Osten
Auswärts-Punktspiel | 1. Landesklasse
Wir, die neue 3. Mannschaft, musste am Sonntag (Das Wort Sonne ist da völlig fehl am Platz) in den eisigen Osten. Schon seit Tagen wird in unseren Breitengraden von Eisglätte, Frost, Schnee, Kälte, ja von sogenannter sibirischer Kälte gesprochen.
Was machen wir? Wir fahren nochmal ewig in den Osten, in die Prärie, in die ländliche Gegend, wo Elche und Eisbären gesichtet worden sein sollen. Aber nun gut, Frankfurt/Oder ist eine Stadt mit Strom, geschlossenen Hallen, Wasser und bestimmt auch einer Heizung.
Zum Glück, und Glück brauchen wir, haben wir Gerald! Der alte Haudegen hat ein schwarzes Büchlein. In der sind alle Hallen im Lande eingetragen mit den speziellen Besonderheiten. Und was sagte er: „Der Winter kommt.“
Jawoll Herr Stark… .h Stamm. Dadurch sollten wir gewarnt sein.
Die Fahrt in Richtung Sonnenaufgang war eigentlich egal, weil Sonne, die war nicht zu sehen. In der Halle angekommen, ich musste dieses mal auf die beste Thora der Welt verzichten, war das Taxi aus Fürstenwalde schon da. Also René, Hardy und Gerald konnten sich schon an die Temperaturen und den Bodenfrost in der Halle gewöhnen. Ich durfte das dann 5 Minuten später erleben.
Eine ordentliche große Halle, mit Heizung. Die Heizung, eine ganze Hallenseite lang, schöne große Fläche, war jedoch nicht an. So mussten wir den entstandenen Nebel in der Halle weg atmen und den Raureif auf unseren Belägen immer wieder abkratzen. Die Frankfurter begrüßten uns höflich. Die Erklärung zur Kälte in der Halle war schnell gefunden. Die Stadt lässt die Heizung erst starten, wenn der Sportverein die Halle betritt. Das dies ein Vorlauf braucht und das wir keine Wintersportler sind, ist wohl bei dem Amt nicht angekommen oder einfach egal.
Herr Rehfeld teilte noch fröhlich das nun auch der Schneefall gestartet ist…
Und wir starteten mit unseren Doppeln. Wie eine alte Dampfmaschine mit hydraulischen beweglichen Teilen, die leider durch die Kälte schwergängig sind, haben wir begonnen.
Leider hat der Frost bei den Frankfurtern einen Sportler aus dem Spiel genommen. Sein Kreislauf war der Kälte wohl nicht gewachsen und das Doppel musste kampflos an uns abgetreten werden.
René und Hardy haben sich auch fast festgefroren am Boden. Seit 2 Wochen, im Training fast nicht zu schlagen, konnten die Herren Ihre Leistung so gar nicht abrufen. Doch Klasse wem Klasse gebührt, es klappte zum 13:11 Sieg im 5. Satz.
Sollte Väterchen Frost uns den Rückrundenstart vermiesen? Nun wir brauchen Glück und Glück habe ich. Mein Spiel gegen deren Eins, Herr Stapf lief erstmal sehr gut an. Doch leider ist das mit den Sportlern o6 so, die geben einfach nicht auf. Ich fühlte mich bei einer Führung von 8:4 siegessicher und der Frankfurter ist dann eiskalt einfach am Aufholen. Verflixt nochmal. Da ist der Satz doch glatt weg, 8:10 gegen mich.
Im Training wurde ich letztens höflich beschimpft mit der Aussage: „Du kannst gar kein Tischtennis, irgendwie machst du immer so krumme Schläge und wenn das nicht reicht, hast Du Netz und Kantenbälle. Bist du gewinnst. Eigentlich wollte ich das energisch verneinen… doch zwei Netz und Kantenbälle zum 10:10 und dann 2 krumme Bälle und ich habe den 1. Satz gewonnen. Mist, jetzt habe ich Jahre damit zu tun diesen Ruf zu reparieren. Der Rest meines ersten Spieles lief dann etwas besser, und wenn es knapp wurde oder mein Gegner aufholen wollte… naja, Netz, Kante… irgendwie so.
Gerald hatte sich wohl endgültig aufgewärmt und konnte sein 1. Spiel mit 3:0 gewinnen.
René hatte leider Pech und musste sitzen bleiben, weil der Frankfurter immer noch „erfroren“ war.
Hardy, leider auch noch zu kalt, konnte seine Stärken nicht einbringen und konnte noch nicht punkten.
Weiter ging es mit Gerald. Locker und konzentriert führte er 2:0, doch wie sagte ich vorhin: „Sportler geben manchmal nicht auf.“ Daher durfte Gerald die vollen 5 Sätze auskosten. Ob nun der Gegner oder er die schlimmeren oder tödlichen Netz- und Kantenbälle hatte ist nicht überliefert. Jedenfalls hatte Gerald aber 2 Punkte mehr zum Schluss, so dass es dann mit dem Spielgewinn endete.
Ich durfte mich für nun das Hinspiel revanchieren. Herr Rehfeld musste mir diesmal zum Sieg gratulieren, was mir eindeutig mehr gefällt. Da bin ich ganz einfach gestrickt.
Hardy ist nun warm, sein Frankfurter Gegner nicht, Frostschäden zwingen Ihn weiterhin, die Spiele kampflos abzugeben. Hier noch eine gute Besserung Sportsmann!
René, nun knapp eine Stunde ohne echte Bewegung, versuchte seine Glieder warm zu bekommen. Sein Wille und seine gute Laune sind da, auch Versuche, sich umzustellen. Doch noch ist er einfach zu kalt und ist zu o6 mit einem verpassten Start in dem Satz nicht mehr in der Lage das Spiel zu drehen. So musste er Herrn Ortmann gratulieren.
Jetzt wieder Gerald, der Frankfurter senkt den Daumen. Im warmen Rom wäre das ein schlechtes Zeichen für Herrn Stamm gewesen, hier im frostigen Osten heißt das eher, dass dieses Spiel nicht am Tisch entschieden werden konnte. Herr Heidenreich hatte einfach nicht seinen Tag.
Hardy war nun durch Kaugummi und Kaffee heiß, in einem umkämpften Spiel konnte er Pascal Stapf zermürben und im 5. Satz das wundervolle 11:9 erlangen. Punkt für unseren Golfer, der im Winter gerne in warmen Hallen Tischtennis spielt. Autsch, war wohl nix mit warm.
René war jetzt warm und gut drauf und gleich gelingt ihm sein Sieg gegen Herrn Rehfeldt mit 3:1. So sieht es gleich viel besser aus bei Ihm. Frost mag er also auch nicht.
Ich zum Schluss noch ruhig das Spiel nach Hause geschaukelt und wir haben unser Spiel 12:2 gewonnen.
Unser Spiel war zu Ende, wir verlassen die nun nicht mehr ganz so kalte Halle und sorgen uns um unsere Autos. Der angedrohte Schnee war weg, leichte Sonnenstrahlen erhalten die Umgebung und unsere Gemüter, war ja alles gar nicht so schlimm… 🙂
Der Mo,
MF „Die neue 3. Mannschaft“