Willst Du Anspannung sehen, musst Du zum Jugendpunktspiel gehen!

Nachwuchs | Kreisklasse MOL | Punktspiel

Samstag ein Jugendspiel, das ist eine Freude. Da unser erstes Spiel so gut lief, wollten wir nun die 2. Garde ins „Wasser“ werfen.
Der kurzfristige Ausfall von Klaus-Peter wurde dann von Luke kompensiert und wir hatten also mit Luke an 1, Eric an 2 schon zwei „Veteranen“ für unser Punktspiel.

Dann also der Einsatz des jüngeren Nachwuchses.
Arayan an der Position 3 und Hannes an der 4 sollten heute ihre ersten Gehversuche starten.
Wollt Ihr nervöse Menschen sehen? Dann musst Du zum Jugendspiel gehen.
Zu Beginn war der kleine Herr Sain wohl so aufgeregt, dass er doch glatt seinen Schläger zu Hause vergessen hatte.
Doch Glück, wer solche lieben Eltern hat! Seine Mutter gleich aktiv am Telefon und dann ein Vater, der dann kurzfristig hinterher gefahren ist.
Der Gegner SG Zechin, kurz vor der polnischen Grenze, ist ein klassischer Verein, der auf dem Land mit der Gemeinschaft eines Dorfes die volle Kraft aufbietet.
Im Gemeindehaus waren ordentlich zwei Tische und genug Banden aufgestellt und wir wurden vorbildlich begrüßt.
Ich, der Trainer der Kinder, konnte dann unsere Schützlinge und die Schützlinge des Dorfes beim Einspielen sehen. Und das, was ich gesehen habe, gefiel mir.
Die beiden „Großen“ machten sich warm, und die beiden „Kleinen“ machen das eben nach. Toll, wenn so etwas aufgeht.

Also wurden die Doppel aufgestellt und es ging los.
Ich lehnte mich zurück und guckte in die Runde. Das, was ich sah, war furchtbar: Die Kinder spielten ihren Sport und versuchten ihr Bestes.
Doch die Eltern… 🙂 Ihre Anspannung war greifbar wie ein unsichtbares Band, welches sie an die Angst kettete. Sie standen da, die Hände nutzlos, als wären sie gefesselt, während jeder Muskel in ihnen schrie, sich dazwischenzuwerfen. Zitternd Ihre Bewegungen, hektisch Ihre Bewegungen, Ihre Blicke hafteten an den Kindern, voller fiebriger Wachsamkeit, doch das Wissen, nicht eingreifen zu dürfen, brannte ihnen wie Salz in offenen Wunden. Jeder Atemzug war schwer, abgerissen, als drücke eine unsichtbare Hand ihre Kehlen nieder. In der Stille ihres Zusehens pochte die nackte Furcht – die Angst, das Liebste könne zerbrechen, während sie selbst zur Erstarrung verdammt waren.  Eltern eben. 😉

Also die Kids waren toll, die Eltern waren kaputt und wir gewannen 10:0. Die Saison läuft gut.

Maurice Müller

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