Die neue 3. Mannschaft und das Auswärtsspiel in Eggersdorf

Auswärts-Punkstspiel | 1.Landesklasse | 17.02.2024

Heute schreibe ich mal über das Thema Frust.

Frust, wer kennt es nicht. Mal der Frust über das Wetter, mal über misslungene Kochkünste, Frust über eine Unterhaltung und eben der Frust beim Sport. Dieser Frust, den wohl jeder Sportler kennt. Ausschlaggebend ist etwas Ehrgeiz und Ansprüche an sich selber und an die eigene Mannschaft. Im Tischtennis kann da schnell viel Frust aufkommen.
Als wir am Samstag gegen 13 Uhr die Halle in Eggersdorf betraten, konnte Frust aufkommen. Die Halle noch sehr warm, sogar stickig vom Punktspiel davor. Es wurde zwar gelüftet, doch ein Sportmief war nicht von der Hand zu weisen. Jedoch sollte dieser Frust nicht entscheidend sein.
Wir starteten mit einer ordentlichen Besetzung. Gerald wieder die 1, ich die 2, René die 3 und Raik die 4. Robert Raik Fünfhaus , ich nenne ihn Raik, zeigt im Training mit seiner aggressiven Spielweise oft das er sich am Tisch zu wehren weiß. Die Doppel konnten wir so aufstellen, dass Gerald und René den Brüdern Reinstein aus dem Weg gehen konnten, da die Reinsteins eigentlich immer als Doppel 2 antreten. So war die Chance, mit 1:1 aus den Doppel zu kommen, recht groß. Der Plan ging auf, Gerald und René holten Ihr Doppel sicher. Raik und ich konnten gegen die Brüder einen Satz holen, hier war noch nicht viel vom Thema Frust zu spüren, ein Unentschieden liegt im Plan.

Los geht es in die Einzel, Gerald gegen Peter Reinstein. Hier hörten wir in der Halle deutlich Frust von Gerald. Hier und da sind wohl Ballwechsel nicht so verlaufen wie unser „Altmeister“ es erwartet hatte. Laut und deutlich wurde der Frust kund getan. Auch Herr Reinstein war hier und da anderer Auffassung, als das Schicksal den Ball fliegen lies. Jedenfalls hatte Gerald zum Schluss ruhige Nerven und ein ordentliches Händchen und konnte sein Spiel nach 2:0 Führung doch noch mit 3:2 nach Hause bringen. Damit war der Frust erstmal verflogen.
Ich gegen den Bruder Uwe. Auch ich musste mit viel Frust leben. Unfähigkeit, mangelnde Fitness und eine Erkältung ist in Summe dann ausreichend um locker 1:3 zu verlieren. Mein Frust, das kleine zahnlose Tierchen ist in mir erwacht.
Raik legt los (da wir schon 2 Roberts bei uns Pneumis haben, nennen ich ihn bis auf widerruf bei diesen Namen). Erstaunlich, wie aggressiv, offensiv und stürmisch der Herr am Tisch seine Punkte holen will. Auch hier wird deutlich, aber nie unfair, sein Unmut und sein Frust publik gemacht. Tischtennis ist jedoch ein Zweikampf ohne Körperkontakt und sehr oft ist der Weg, einfach Fehler zu vermeiden anstatt Fehler zu erzwingen auch erfolgreich. Diesmal musste Raik nach einem 1:3 dem Gegner gratulieren. Dennoch, ich bin der Überzeugung, dass hier noch Steigerungen zu sehen ist. Entweder wird sein Harakiri Stil sicherer und dadurch erfolgreich, oder er kann mit etwas Gelassenheit sein Spiel bereichern um Punkte zu holen, wir sind gespannt.
Dann René, in unserer Mannschaft zuverlässig mit den Punkten und als Stammspieler eingeplant. Im Doppel erfolgreich und spielstark, jetzt im Einzel. Und was soll ich sagen, ich hörte keinen Frust von Herrn Baer. Warum? Nun, er wusste was er machen will und sehr oft klappte das, was er wollte. Warum René 2 Sätze abgegeben hat und dann seine Sätze deutlich gewonnen hat? Er sagt: „Habe einfach mein Spiel dann nicht gemacht“. Manchmal ist es so einfach. Jedenfalls liegen wir weiter im Rennen, das Unentschieden ist weiter im Soll, Plan, Ziel, in greifbarer Nähe?

2. Runde der Einzel, Gerald legt los. Und auch hier ist Gerald der bessere Spieler und ist in den ersten beiden Sätzen für Uwe Reinstein nicht zu knacken. Ein paar blöde Bälle später ist aber die besagte Frust wieder in Eggersdorf zu hören. Dieser Frust, der durch Zufälle wie Netzbälle, Kantenbälle und Ähnlichem ausgelöst werden kann. Frust kann die Konzentration stören, die Atmung beeinträchtigen und die sensitive Motorik verlangsamen. Das weiß man, das weiß auch Gerald, dennoch ist der 3. Satz weg. Doch Gerald kann sich in der Satzpause sammeln und seinen Frust bändigen, der Punkt geht an FüWa.
Nun ich wieder, mit den kleinen Kuscheltierchen im Bauch namens Frust. Ich stehe gegen den Peter Reinstein am Tisch. Die ersten beiden Sätze gehen zu 9 jeweils weg, das Kuscheltierchen in mir wächst langsam an, kuscheln will ich das Frustrier nicht mehr. Zwar gewinne ich noch einen Satz, doch wie oben gesagt, Unfähigkeit, mangelnde Fitness, Erkältung und dieser Frustlöwe in mir, lassen meine Leistung sinken. Also nix mit einem Punkt von mir im oberen Paarkreuz.
Jetzt wieder René, gegen Herrn Lange. Ich möchte nicht sagen das dies eine Vorführung von René war, jedoch war das Spiel etwas für die Lehrbücher. Beider Spieler merkten schnell wie Sie ihre Punkte machen können, doch René hat das einfach konzentrierter durchgezogen. Frust hatte Herr Lange wohl schnell bekommen und man sah das immer wieder in seinem Gesicht und an seinen offensiv Bällen, die der Eggersdorfer immer wilder ausführte. Dieser Frust kostetet ihn ein besseres Ergebnis.
Dann durfte wieder Raik an den Tisch, gegen Herrn Salabarria. Ich könnte die Analyse vom 1. Spiel 1:1 hier kopieren. Raik kämpfte, war mutig, offensiv und sehr laut mit sich im selber. Hier hörten wir alle Frust der sich entlädt. Dennoch reichte es nicht und das Spiel ging mit 0:3 weg. Passiert, ich sehe auch hier, weit ist der Weg nicht mehr den Herr Fünfhaus noch gehen muss, damit diese Spiele zu seinen Gunsten kommen.

Letzte Runde, noch ist das Unentschieden möglich. Dazu bitte ein sicherer Sieg von unserer 1 gegen die 3 von Eggersdorf. Gerald lässt sich nicht zweimal bitten. 3:0 in Sätzen, und nur wenig Frust den wir hörten. Jetzt die beiden Reinsteins gegen René und Raik, hier zeigte auch René mal kurz Frust, da er sich durch den gewonnenen 1. Satz doch Chancen auf einen Sieg zutraute. Leider klappte das nicht. René zeigt sein Frust leiser und nicht so hallenfüllend wie andere aus, doch auch er ist nicht immun dagegen. Doch mit 2,5 Punkten hat ersten Soll voll erfüllt. Raik kämpfte wieder vorbildlich, konnte auch einen Satz gewinnen, zeigte Unzufriedenheit und Frust deutlich, war aber ein fairer Sportsmann als er Herrn Peter Reinstein zum Spielgewinn gratulierte. Na dann also ich, gegen Eggersdorfer 4, der Frustlöwe in mir war recht ruhig. Er geht los und locker führe ich im ersten Satz mit 3:0. Und dann? Nun einige Ballwechsel weiter und dieser ruhige Löwe wurde immer lauter. Sei es einfach ein Schritt zu wenig von mir oder ein verdammt guter Blockball gegen mich, hier und da technische Fehler gegen diese blöden „toten“ Bälle von der Noppe und er 1. Satz ist weg. Naja lieber Frustlöwe, bitte werde nicht größer, sei ruhig, alles das sagte in der Satzpause zur Beruhigung an diesen Furstlöwen und damit geht der 2. Satz los. Verdammt nochmal, warum kommt der Ball nicht, warum treffe ich seit dem Jahr 2024 andauernd meine Schlägerkante, warum bleibe ich stehen, der Frustlöwe mutiert, es wächst, zerreißt mich fast. Der Satz ist weg, und wieder, liebes Frustmonster, könntest Du bitte etwas ruhiger sein, ich würde gerne die Spieleröffnung über die Rückhand des Gegners starten und dann mit Platzierung und Tempowechsel auf Ellenbogen die Punkte holen. Frustmonster ist lieb, lässt mich in Ruhe, und was passiert? Es klappt wie gedacht und schwuppdiwupp geht der Satz an mich. Also noch 2 mal das gleiche und wir haben unser Unentschieden. Hatte ich schon von Frust gesprochen und wo der so herkommt? Nun, ein Blitzschlag der einen sofort von den Füßen haut, baut keinen Frust auf. Ein gebrochenes Bein, baut erstmal keinen Frust auf, eher schmerzen. Frust wächst wie eine Rose, wie Fingernägel, langsam aber sicher.
Satz 4. Ersten Bälle klappen nicht so, ich bin 0:3 hinten, ok, mehr Konzentration, etwas Ruhe und puh, 3:3 jetzt weiter ruhig. Ach Mist, eine Kantenball gefressen, egal, Das Frustmonster öffnet seine Augen. Nächster Ball, Netz, gegen mich, naja dieser Sport, Mein Monster begrüßt mich mit einem leichten aufgebrüll. Ich bleibe ruhig, ist ja mein Monster muss ja nicht jeder kennen lernen. Netz, Kante, Netz. Verdammte SCHEISSe, jeder verfickter Ball mit diesem Grütz, kann das mal nicht aus gehen? Im Netz hängen bleiben. Was soll so was! Dreckssport! Alles TÖTEN!!! Grmpf. WUT, SCHMERZ, HASS, all das souffliert mit mein riesiges Wutmonster zu. Klares denken, einfache ordentliche Handlungen? Fehlanzeige! Jetzt ein Zweikampf mit einem Mammut und ich hätte heute Abend was zu grillen, aber nein ich spiele Tischtennis. Mein Gegner ist nicht so schlecht das ich das wieder aufholen kann. Er macht das nicht mit Absicht, dennoch, jeder Punkt geht gegen mich mit Hilfe von Netz und Kante. WARUM?!! Ich fange dezent an zu lachen, freue mich für den Gegner und erkläre höflich die Erkenntnis mit den Vorteilen auf seiner Seite, er bestätigt dies. Dennoch steht es 3:9. Wie gesagt, zur Zeit bin ich nicht fit genug um wirklich so ein Spiel drehen zu können, Das Frustmonster muss gefüttert werden, Entweder Schläger werfen geht nicht kostet zu viel, Schreien…spucken was kann ich machen? Ich lasse einfach einen Aufschlag durch ohne mich zu bewegen. „Oh ein Punkt ohne Netz und Kante! Toll“ Sarkasmus nährt mein Monster. 3:10 , nochmal versuche ich eine dezente Gegenwehr, Netz oder Kante, keine Ahnung, jedenfalls der Satz, das Spiel, das Unentschieden ist weg. Mein Fustmonster riesig, ich kann gar nicht sagen wie groß, stampft durch die Halle. Zum Glück konnte ich noch ohne Schaden an den Eggersdörfern, meinen Material oder mein Teamkollegen die Halle verlassen. Ob dieses Monster jemals wieder klein wird? Wir verlieren 6:8 

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